Wolfgang Waesch ist ein laborierender Künstler. Er scheint geradezu in der Materie des Malens zu wühlen, sich mit ganzem Körpereinsatz in das Machen des Bildes hinzugeben. »Wenn ich ein gutes Portrait sehe, dann sehe ich die Mühe des Machens« (Baudelaire). Diesen ›Mühen‹ setzt sich auch Waesch immer wieder aus. Das ›Hauen‹ von malerischen Bildformen erscheint im Werk des Künstlers als eine fast skulpturale Arbeitsweise, die seinem künstlerischen Temperament in jeder Weise entspricht. Die Lust am malerischen Ausdruck korrespondiert mit dem Wunsch des Künstlers sich in der Malmaterie ein Gegenüber zu schaffen. Kunst ist für Waesch auch eine existenzielle Notwendigkeit, ein Wunsch, im Bild trotz aller markanten Hiebe und Eingriffe eine Distanz herzustellen, das eigene Suchen als Prozess zu begreifen. Jan Hoet, Ausstellungsmacher und ehemaliger Leiter von SMAK
Gent, Dokumenta IX, MARTa Herford. (Auszug aus: Wolfgang Waesch – Werke 1986-2005, Westfalen Verlag, Bielefeld)